„Immer am Roten Faden entlang!“ Dies wird der interessierte Besucher vermutlich häufig hören, wenn er Hannoveraner nach den Sehenswürdigkeiten der Stadt fragt. Allerdings handelt es sich bei dieser Antwort nicht wie vielleicht vermutet um ein Beispiel speziell norddeutschen Humors, sondern vielmehr um eine ernst zu nehmende Auskunft. Hannover, die oftmals unterschätzte Landeshauptstadt an der Leine, macht es dem Besucher leicht, bedeutende Bauwerke, Attraktionen und Plätze ohne langwierige Suche oder notwendige Stadtführung zu erkunden.
Denn es gilt tatsächlich die Devise: Immer am Roten Faden entlang. Touristen folgen einfach der über vier Kilometer langen Markierung auf den Wegen, dem so genannten Roten Faden, der sich als unaufdringlicher Wegweiser durch die Stadt schlängelt und auf diese Art von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten leitet.
Das Buch zum Roten Faden – auch auf Italienisch
Habe ich schon mehrfach verschenkt: Das Buch zum Roten Faden. Wer es lieber digital möchte, dem stehen eine virtuelle Tour und eine Karte zum Roten Faden bereit.
Architektur am Roten Faden – Hannover 2010
Katalog zum Fotowettbewerb
Herausgeber: BDA / Bund Deutscher Architekten Niedersachsen e.V.
Bürostandort in der Altstadt von Hannover
Viele der besonderen Gebäude entlang des Roten Fadens befinden sich in direkter Nachbarschaft. Was mir am besten gefällt: Aus dem Bürofenster zeigt sich Hannover von seiner schönsten Seite: das schmucke Kreuzkirchenviertel entlang der Burgstraße, die charakteristisch gestaffelte Fassade des Historischen Museums, Fachwerkbauten und die Silhouetten von Kreuzkirche, Marktkirche und die Rathauskuppel in wechselnden Lichtstimmungen.
Büro Architektur & Sprache
- Sprachdienstleistungen Italienisch–Deutsch
- Planungsleistungen für das Bauen im Bestand
Sehenswürdigkeiten im Zentrum Hannovers
Das imposante Neue Rathaus, das von 1901 bis 1913 wegen des sumpfigen Baugrundes auf mehr als 6000 Buchenpfählen erbaut wurde, überrascht auch noch heute noch mit einer Besonderheit. Hier gibt es einen Schrägaufzug, mit dem man zur Rathauskuppel gelangt. Ein sehr empfehlenswerter Aussichtspunkt – dort offenbart sich ein eindrucksvoller Blick auf die Stadt und die umliegende Landschaft.
Typisch für Hannover: roter Backstein. Altes Rathaus und Marktkirche sind ein gutes Beispiel für norddeutsche Backsteingotik.
Was in Hannover aufgrund der typisch norddeutschen Ebene sonst kaum zur Geltung kommt, sind die zahlreichen Kirchtürme, die beim Blick aus dem Büro auffallen und auch vom Rundgang aus zu sehen sind: Kreuzkirche, Marktkirche, Aegidienkirche, Evangelisch-reformierte Kirche, Neustädter Kirche und Clemenskirche.
Folgt man dem Roten Faden vor meiner Tür, steht man nach nur wenigen Schritten durch die Burgstraße vor dem ältesten Bürgerhaus der Stadt aus dem Jahr 1566; biegt man dort in den Fußgängerweg ab, gelangt man zu der im 14. Jahrhundert errichteten Kreuzkirche, die einen Altar von Lucas Cranach beherbergt. Weitere Wege des Roten Fadens durch die hübsche und geschichtsträchtige Altstadt mit ihren kleinen Geschäften und Restaurants führen beispielsweise zum Alten Rathaus aus dem 15. Jahrhundert sowie der im gotischen Stil im 14. Jahrhundert errichteten Marktkirche.
Der Straßenname Am Marstall, meine Büroanschrift, geht zurück auf die ehemalige Nutzung dieses Bereiches der Stadt. Einst befanden sich auf dem Areal die fürstlichen Stallbauten mit Reithaus, die als Marstall bezeichnet wurden. Noch heute kann das Marstalltor, das ehemals Bestandteil des 1714 erbauten Reithauses am Ende der Burgstraße war, in der Altstadt durchschritten werden. Dort hat es mittlerweile seinen neuen Bestimmungsort gefunden.
Lässt man den Blick nach rechts aus dem Bürofenster gleiten, schaut man direkt auf das Hohe Ufer und die Marstallbrücke (heute: Martin-Neuffer-Brücke). Vermutlich leitet sich von dem Begriff Hohes Ufer („hon overe“) der Stadtname Hannover ab.
Das Hohe Ufer nimmt bis heute einen bedeutenden Stellenwert im Stadtleben ein. An Samstagen findet hier der älteste Flohmarkt Deutschlands statt. Außerdem sind am gegenüberliegenden Leineufer die farbenprächtigen Nanas, Skulpturen der Künstlerin Niki de Saint Phalle, zu bewundern.